Erfolgreiche Business Kommunikation – Teil 1

von Dr. Eva Kinast — Kategorie: Kommunikation
Erfolgreiche Business Kommunikation Teil 1 - Karriere

Sie haben es sicher schon geahnt. In Ihnen steckt mehr. Genauer gesagt: In Ihnen stecken mehrere. Zumindest, wenn es um die Kommunikation geht. Und das können Sie nutzen – für Ihren Erfolg.

“Mach Deine Jacke zu, und setz die Mütze auf. Es ist kalt.” Wie oft haben Sie diesen Rat in Ihrer Jugend von Ihren Eltern gehört?! Und wie oft haben Sie in Ihrem Inneren gesagt: Ich entscheide selbst, ob ich meine Jacke zumache oder nicht.” Und haben dann Ihre Jacke offengelassen und die Mütze in die Jackentasche gesteckt. Ein gutgemeinter Rat, und Sie reagieren mit Trotz.

Diese Trotzreaktion hat allerdings nicht nur mit der Jugend etwas zu tun, sondern mit der Art der Kommunikation. Auch Geschäftspartner*innen und Kund*innen können Sie zu einer Trotzreaktion bringen – zu Ihrem Nachteil. Auch die setzen – bildlich gesprochen – dann nicht die Mütze auf, also folgen nicht Ihren Vorschlägen.

Warum das so ist, beschreibt sehr gut die Transaktionsanalyse von Eric Berne. Von diesem Modell haben Sie vielleicht schon gehört. Die Transaktionsanalyse beschreibt die drei Ich-Zustände unserer Persönlichkeit:

  • Eltern-Ich
  • Erwachsenen-Ich
  • Kind-Ich

Wenn das Eltern-Ich bei Ihnen gerade das Wort führt, hören Sie sicher oft Ihre eigenen Eltern, Großeltern und Lehrer*innen sprechen. Denn das Eltern-Ich wurde durch sie und andere Vorbilder geprägt – ja fast programmiert. Und damit es so richtig rund geht, wird das Eltern-Ich in das fürsorgliche und das kritische (bevormundende) Eltern-Ich unterteilt.

Ein typischer Satz für das fürsorgliche Eltern-Ich ist beispielsweise: “Ich habe Dich lieb, hab keine Angst.” Das kritische Eltern-Ich spricht aus Sätzen wie “Halt die Augen auf. Hör nicht auf andere” oder eben “Setz die Mütze auf”.

Das Erwachsenen-Ich reift in der Pubertät. Jetzt können Situationen auch rein sachlich und objektiv beurteilt werden. Wir behandeln unser Gegenüber respektvoll und gleichwertig. Dabei verhalten wir uns sachlich und konstruktiv.

Richtig ausleben und viel Spaß haben können wir im Kind-Ich – oft leider auf Kosten der anderen. Und damit es nicht zu einfach ist, haben die Fachleute drei Rollen im Kind-Ich gefunden:

  • Das natürliche, freie Kind-Ich ist spielerisch, kreativ, neugierig und handelt oft intuitiv. Dieses “Ich” will spielen, Spaß haben und Neues entdecken.
  • Das angepasste Kind-Ich ist ängstlich, mutlos, oft brav und unterwirft sich.
  • Ganz anders das rebellische Kind-Ich. Das ist trotzig, wütend und oft auch aggressiv. Es geht auf die Barrikaden und widersetzt sich und setzt eben nicht die Mütze auf.

Die zentrale Aussage der Transaktionsanalyse lautet: Jeder Mensch sendet seine Kommunikation aus einer der drei unterschiedlichen Ich-Zustände. Das ist ja jetzt noch nicht besonders beeindruckend. Beeindruckend ist, dass sich auch die Reaktion des Gesprächspartners mit Hilfe der Transaktionsanalyse vorherbestimmen lässt.

Und wie Sie dieses Wissen im Business zu Ihrem Vorteil einsetzen können, zeige ich Ihnen nächste Woche in Teil 2 dieses Blogbeitrags.

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