Das gefährliche Märchen von der One-World-Culture

von Dr. Eva Kinast — Kategorie: Interkulturelle Kommunikation
Das gefährliche Märchen von der One-World-Culture - Karriere

One-World-Culture – Alle ticken wie wir? Wenn man heute in ehemals exotische Ziele wie China oder Japan reist, dann ist man erst einmal sehr überrascht. Man kommt auf hochmodernen Flughäfen an, auf den Straßen sieht man viele westliche (Luxus-)Autos. Die Hotels in der Businesskategorie haben westlichen (Luxus-)Standard. Im Restaurantangebot finden wir westliche Fast-Food-Ketten und in der Disco westliche Musik. Die nächste Schlussfolgerung lautet: Die sind ja schon wie wir! Ich nenne diesen Vorgang „Ähnlichkeitsfalle“. Wir schließen vom äußeren Schein auf das (Bewusst-)Sein unserer asiatischen Partner. Und wir verwechseln Modernisierung mit Verwestlichung.

Und weil unsere asiatischen Partner ja angeblich schon so westlich sind, müssen wir uns über Kulturunterschiede keine Gedanken machen. Sprich: Wir müssen uns auch nicht mehr auf die Denk- und Handlungsweisen im Geschäftsleben vorbereiten. Wir verhalten uns einfach so, wie wir das für effizient und richtig halten. Wir sparen uns den zeitraubenden Smalltalk und kommen sofort zum geschäftlichen Anliegen! Wir kritisieren unseren asiatischen Kollegen offen, wenn er einen Fehler gemacht hat. Und technische Schulungen führen wir nach Unterlagen durch, die wir weltweit einsetzen. Das ist der Glaube an die One-World-Culture.

Der Glaube an die One-World-Culture endet in Enttäuschung

Im nächsten Schritt sind wir oft nur noch enttäuscht und frustriert. Der erhoffte Auftrag beim Kunden bleibt aus – nur weil wir dem einmal die Meinung gesagt haben. Mitarbeiter verlassen das Unternehmen, nachdem sie zeitaufwändig qualifiziert wurden. Die Fehlerquote in der Produktion will einfach nicht sinken.

Geschäfte in Asien: Wissen schützt und spart viel Geld

Schützen Sie sich und Ihre Mitarbeiter vor der gefährlichen und teuren Ähnlichkeitsfalle, indem Sie sich gut auf die asiatische Wirtschaftsmentalität vorbereiten! Das umfasst mehr als das Wissen um Dos and Don’ts! Um in Asien erfolgreich zu werden oder zu bleiben, benötigen Sie Know-Why-Wissen: Warum denken Ihre asiatischen Partner wie sie denken? Wann sind Ihre Mitarbeiter zufrieden? Und welche deutschen Mitarbeiter sollten Sie eher nicht nach Asien schicken?

Die goldene Regel im Asiengeschäft

„Wenn du in ein fremdes Land gehst, dann öffne Augen und Ohren und schließen den Mund“, lautet ein chinesisches Sprichwort. Und damit Sie von Anfang an mehr sehen und verstehen, unterstütze ich Sie gerne: Live in Präsenzseminaren oder online.

Zur Autorin des Gastbeitrags

Dr. Hanne Seelmann-Holzmann ist Soziologin und Wirtschaftswissenschaftlerin und gehört zu den renommiertesten Culture Competence – Spezialisten für den asiatischen Raum. Sie ist überzeugt davon, dass die Grundlagen erfolgreicher Geschäftsbeziehungen mit asiatischen Partnern mehr als Dos and Don’ts sind:

„Beim Thema Erfolg in den Asiengeschäften denken viele Menschen zunächst an die Beherrschung der richtigen Etikette: Wie verhält man sich bei der Begrüßung oder wie übergibt man Visitenkarten richtig. Diese Kenntnisse sind wichtig, aber völlig unzureichend, wenn man erfolgreich in Asien agieren will. Zentrale Themen des Geschäftsalltages sind vielmehr: Was erwartet der asiatische Kunde von einem Verkäufer? Wie sollten Mitarbeiter geführt werden, damit sie zufrieden und lange beim westlichen Arbeitgeber bleiben? Wie muss man technische Schulungen aufbauen, damit die asiatischen Kollegen sie verstehen und umsetzen können? Die Zeit, um solche Fragen für das Asiengeschäft zu klären, ist jetzt! Wegen der Reiserestriktionen aufgrund von Covid-19 sind die betroffenen Mitarbeiter*innen in Deutschland. Nutzen Sie diese Phase, um sich für die zukünftigen Herausforderungen fit zu machen!“

Frau Hanne Seelmann-Holzmann bietet Ihnen Individualberatungen live oder online und natürlich Präsenzseminare. Mehr dazu unter www.seelmann-consultants.de.

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