Team im Kopf

von Dr. Eva Kinast — Kategorie: Persönlichkeitsentwicklung
Team im Kopf - Coaching

Zwei Gehirnhälften als Team

Ihr Gehirn besteht genau genommen aus zwei Team-Mitgliedern, die am gleichen Strang ziehen (sollten). Sorgen Sie für gekonntes Teambuilding in Ihrem Kopf und vieles geht leichter.

Unser Großhirn besteht aus zwei Hemisphären, die natürlich miteinander verbunden sind. Jede dieser Hemisphären “arbeitet” anders, geht mit einem anderen Ansatz an Aufgaben heran. Die linke Gehirnhälfte ist überwiegend für das logisch-analytische Denken zuständig. Mathematische Aufgaben werden also hier gelöst. Ebenso ist hier der Bereich, der für das Thema Sprache zuständig ist und zu einem großen Teil für das rechte Auge und die rechte Körperhälfte.

Die rechte Gehirnhälfte hat eine andere Spezialisierung: Neben dem linken Auge und der linken Körperhälfte ist hier der Bereich für ganzheitliche Geistestätigkeit und logisch-affektives Denken. Hier entstehen also solche Dinge wie Picassos Taube. Wenn wir uns also von etwas ein Bild machen, dann passiert das in der rechten Gehirnhälfte.

Beethovens 9. Symphonie ist wahrscheinlich perfektes Teamwork beider Hirnhälften. Die eine für den künstlerischen Aspekt dieser großartigen Musik, die andere für die geradezu mathematische Präzision im Zusammenwirken der Töne.

Ach ja, keine Regel ohne Ausnahmen: Die hier gezeigten Spezialisierungen der beiden Gehirnhälften gelten für rund 80 Prozent der Menschen. In den verbleibenden 20 Prozent ist es genau umgekehrt. Funktioniert trotzdem bestens!

Die Sache mit dem rosa Elefanten

Bleiben wir beim 80-Prozent-Standard. Die linke Gehirnhälfte versteht zwar ein Ja und ein Nein, die rechte Hälfte kann das aber nicht; sie versteht kein Nein. Daher hat das Gehirn auch solche Schwierigkeiten mit Negationen. Der Klassiker: Denke nicht an einen rosa Elefanten! Was ist die Folge? Klar, jeder denkt an einen rosa Elefanten.

Daher ist es wichtig “Gehirn-gerecht” zu formulieren. Also aus einem “Lass das nicht fallen!” wird Gehirn-gerecht dann ein “Halt das gut fest!”. Oder im Business Umfeld: “Diese beiden Kunden dürfen wir nicht verlieren!” wird dann zu “Diese beiden Kunden sind für uns sehr wichtig!“

Damit Sie richtig verstanden werden und auch Sie sich selbst besser verstehen, sollten Sie grundsätzlich positiv formulieren. Sagen Sie also stets, was Sie wollen und nicht das Gegenteil. Formulieren Sie auch Ihre Wünsche positiv, und das Team in Ihrem Kopf wird Sie dabei viel besser unterstützen.

Noch ein Tipp: Wenn Sie eine Situation analysieren und nicht so recht weiterkommen, dann malen Sie doch mal ein Bild zu dem Thema. So holen Sie die zweite Gehirnhälfte gekonnt ins Boot. Probieren Sie es doch einfach mal aus. Sieht ja keiner.

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